Tom Esser M.Sc.
Osteopath D.O. ![]() ![]() und Heilpraktiker Britischer Osteopath GOC Mitglied von VOD/AAO/GOC Fürstenplatz 3 • 14052 Berlin • Tel.: 030. 252 989 68
Osteopathische Therapie bei Glaukomerschienen in "DO" Deutsche Zeitschrift für Osteopathie, April 2005
In der Osteopathie gehen wir davon aus, dass Struktur und Funktion sich gegenseitig beeinflussen. Ist die Funktion im Körper verändert, muss auch die Struktur verändert sein. Glaukom (grüner Star) ist die Bezeichnung für eine Anzahl von äthiologisch verschiedenen Krankheiten, deren gemeinsames Kennzeichen die schädliche Steigerung des Augeninnendruckes ist (normaler Augeninnendruck 15-16 mmHg). Hierdurch wird der N. opticus geschädigt, was bis zur Erblindung des Auges führen kann. Etwa 10 % der Bundesbürger über 40 Jahre haben einen erhöhten Augeninnendruck, was bedeutet, dass sie ein erhöhtes Glaukomrisiko haben. Man redet von einem Primären Glaukom, wenn er nicht die Folge einer anderen Augenerkrankung ist, liegt eine Vorerkrankung (z. B. traumatisch, Entzündung) vor, redet man von einem Sekundär-Glaukom. Das Primäre Glaukom wird unterteilt in Primärchronisches Offenwinkelglaukom (über 90% aller Glaukome), das Primärchronische Engwinkelglaukom (2-4%), das kindliche Glaukom
(1 %) und das akute Engwinkelglaukom (cave! Erblindungsgefahr). Von einem absoluten Glaukom spricht man nach einer Erblindung, die durch eine Glaukomerkrankung ausgelöst wurde. Anatomie und Physiologie ![]() Dort, wo sich Sklera, Cornea, Iris und das Ligamentum pectinatum treffen, befindet sich die vordere Augenkammer. Die Integrität dieses Winkels ist für die gute Zirkulation des Kammerwassers im vorderen Teil des Auges wichtig. Auch die intrakranielle membranöse Wand des Sinus cavernosus und des Sinus petrosus, der gesamte venöse Abfluss aus dem Kopf, können hier für Störungen verantwortlich sein. Bei einem akuten Engwinkel-Glaukom sollte der Patient sofort medizinisch behandelt werden, da sich sonst innerhalb von drei bis fünf Tagen Blindheit einstellen kann. Osteopathische Forschung In den 1950er Jahren entdeckte der amerikanische Osteopath Paul J. Misischea im Rahmen seiner Studien, dass sich direkt nach einer osteopathischen Behandlung der Augeninnendruck um 2 bis 4 mmHg verstärkte und sich nach 60 Minuten um 3 bis 5 mmHg verminderte. Eine andere Gruppe von Osteopathen, V. T. Cipolla, D.0., C. M. Dubrow, D.0., und E. A. Schuller, Jr., D.0., untersuchten 1975 Behandlungs- und Kontrollgruppen mit normalem intravaskulären Druck des Auges, die nach der osteopathischen Behandlung einen verminderten Augeninnendruck aufwiesen. Eine andere Doppel-Blind-Studie von 1982 mit Messungen des intraokulären Drucks von normalen Patienten und Patienten mit chronischem oder Offenwinkel-Glaukom von Richard A. Feely, D.0., Thomas A. Castillo, D.0., und Jack V. Greiner, D.0., PhD stellte einen verstärkten Augeninnendruck von 3 bis 7mm Hg fünf Minuten nach der Behandlung und ca. 60 Minuten danach unterschiedliche Druckveränderungen speziell bei den Patienten mit Glaukom fest. Dr. T. J. Ruddy, D.0., ein osteopathischer Augenarzt, entwickelte spezielle Muskel-Energie-Techniken für die Augen. Er benutzte ein bekanntes Prinzip, indem er den Patienten mit Fingergegendruck auf dessen Auge in eine bestimmte Richtung blicken ließ. Behandlungstechniken Diese Art osteopathischer Manipulation, kombiniert mit kraniellen Techniken,
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