Tom Esser M.Sc. Ost.,
G.Os.C.-GB, D.O.blue, M.R.O.blue
Britischer Osteopath GOC
Heilpraktiker
Mitglied im VOD/AAO/GOC/FDH

Publikationen

Die Gesundheit finden / Die Liebe ist das Zuhause

Gepostet am 5. März 2017

 

Mein diesjähriger Valentinstag begann in einem Raum voller Osteopathen.
Wir studierten die Biodynamische Osteopathie, was uns zu einer außergewöhnlichen Diskussion über die Liebe führte.

 

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Wir waren sicherlich vom Thema des Tages inspiriert, obwohl unsere osteopathischen Studien sind nie weit vom Konzept der Liebe entfernt sind – Lernen, Anatomie, Gesundheit, Arbeit, wir selbst, unsere Patienten. Um eine wirklich bedeutungsvolle Behandlung zu geben, wiederholten wir das Konzept, präsent, jedoch nicht prominent, engagiert, aber nicht eindringlich zu sein.  Wir hörten, dass die ultimative Liebe zwar unsichtbar ist, jedoch in der Gesundheit voll zum Tragen kommt. Wir sprachen im Zusammenhang mit der Behandlung und unserer Rolle als Osteopathen darüber, doch das Konzept stimmt überein mit dem Konzept des Mitgefühls. Wir streben alle nach bedingungsloser Liebe, der höchsten Form der Liebe für uns selbst, unsere Familien, unsere Freunde, unsere Nachbarn und unsere Welt. Was für ein einfaches und gleichzeitig so tiefgründiges Konzept: Sich der Gesundheit, dem Guten in allem bewusst zu sein – frei von unseren persönlichen Vorstellungen oder versteckten Motiven.

 

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Meine ersten Gedanken schweiften zu einem bedeutungsvollen Moment, in welchem ich die Liebe in Aktion beobachten konnte – beim Fest der Liebe anlässlich der Hochzeit meines Bruders und seiner Braut. Es war ein wunderschöner, kreativer Abend, der sich zu einem ausgedehnten Familienfest voller Liebesbeweise ausdehnte. Wir hatten uns in Gruppen zusammengefunden, um kreative Beschreibungen und Metaphern für die Liebe auszutauschen. Sie erstreckten sich von Lasagne bis Zuhause und klingen auch Jahre später immer noch in mir nach. Es wurde deutlich, dass Liebe und Zuhause Synonyme sind. In wahrer Liebe fühlen wir uns sicher, geschützt und unterstützt. Das kann sich physisch manifestieren, doch meistens ruht sie in den Gedanken und Herzen der Anderen.

 

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Die Liebe zeigt sich oft in einfachen und gewöhnlichen Momenten – in einem liebevoll gepackten Lunchpaket, in abgewaschenen Tellern, wenn wir uns über den Rücken streichen. Doch manchmal trifft sie uns ganz tief bei den monumentalen Meilensteinen: Die überwältigende reine und wahre Liebe in den Momenten nach dem ersten Atemzug außerhalb der Gebärmutter oder der erste Kuss verheirateter Glückseligkeit werden oft nur noch erreicht vom Ernst der stechenden und intensiven Liebe, die dem letzten Atemzug auf Erden folgt. Wir ehrten die Ganzheit der Gesundheit und schlossen den Prozess des Sterbens und unsere Erfahrungen mit dem Tod in unsere Diskussion über den Valentinstag mit ein. Dabei hatten wir auch ein sehr ergreifendes Zitat von Dr. Jealous:

 

„Dein nächstes Leben liegt in den Herzen derjenigen, die dich lieben.“

 

Diese Worte trafen mich mit voller Wucht. Ich dachte noch eine ganze Weile über ihre Bedeutung nach, sodass ich den nächsten Teil unseres Gesprächs verpasste. Was für eine Ehre und ein Vermächtnis für diejenigen, die wir geliebt und verloren haben, dass wir ihre gute Arbeit in allem, was wir manifestieren, fortführen - mit ihrem Leben und Licht in unseren Herzen. Das ist wahre Kontinuität für das Hier und Jetzt: Ein kleines Bisschen meines nächsten Lebens findet vielleicht bereits jetzt auf der ganzen Welt statt – in den Herzen derjenigen, die mich lieben. In diesem Moment fühlte ich mich verbundener, lebendiger und liebevoller denn je. Mein Herz war noch nie so voll, wie in diesem Moment, als ich spürte, wie alle, die ich liebe, Raum einnahmen. Das Leben Vieler manifestierte sich im Inneren.

 

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Drei lustige Valentines

 

Ursprünglich hatte ich am Valentinstag mit dem Schreiben begonnen, doch es fühlte sich größer an als dieser Feiertag und fruchtete nicht so richtig. Während sich die nächsten Wochen entfalteten, bemerkte ich, dass viele meiner liebsten Freunde an den physischen Verlust ihrer besonders geliebten Wesen dachten. Da fühlte es sich endlich richtig an, die Gedanken miteinander zu verweben und zu einer Schwesternschaft zusammenzubringen, die zwar räumlich getrennt ist, jedoch nicht im Geiste. Heute scheint mir ein besonders guter Tag zu sein, um die Sätze zu vollenden, nachdem ich mit meiner Familie am Morgen ein Rennen beendet habe. Es fand zu Ehren eines Bruders statt, dessen Ende auf dieser Erde zu schnell gekommen war und doch einen nicht endenden Einfluss von Exzellenz hinterlassen hat. Wir haben auch besonders dem Weggang eines Vaters gedacht, der Freude und Lebenskraft so vollkommen verkörperte. Während ich diese Worte schreibe, bin ich inspiriert, den Moment zu umarmen, das Lachen zu genießen und im Hier und Jetzt zu leben.

 

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In einer Zeit, in der die Hoffnung oft verloren geht, wo Vorurteile die Toleranz dominieren, die Teilung verbreiteter ist, als die Verbindung, bin ich belebt von der Omnipotenz von Leben, die in unendlicher Liebe gelebt werden. Unter einem Dach – sei es physisch oder theoretisch – sind unsere Herzen zuhause und Zuhause ist Liebe. Durch Taten oder Worte – gesprochen oder geschrieben – strebe ich danach, mein Herz zu einem gastfreundlichen Ort zu machen, passend zu den Abenteuern meiner vielen geliebten Menschen.
Ehren wir das Vermächtnis derer, die wir lieben, mit einem Leben in ewiger Liebe.


Von Herzen, Mama TriDOc

 

Gesundheit sehen - Gesundheit sein

Gepostet am 15. Januar 2017

In meiner Arbeit als osteopathische Ärztin wird viel über Dysfunktionen geredet – Bereiche der Einschränkung oder Dysfunktion im Patienten – meistens im Neuro-Muskel-Skelett- System. Mit wachsender Erfahrung entwickelt sich das Verständnis des Konzepts der Dysfunktion – ihre Qualität, Lokalisierung, Verbindung. Die folgende Aussage ist mein Lieblingssatz aus der letzten Studienwoche - er hat mein Denken umgeformt. Er bringt das Finden der Dysfunktion und das Behandeln der Gesundheit zusammen und erweitert das osteopathische Konzept:

„Es gibt mehr Gesundheit in der Dysfunktion als Dysfunktion in der Dysfunktion.“
von James Jealous, D.O., geteilt von Tom Esser, D.O.

Unfreundliches Wetter, Reiseverspätungen, eine internationale Gruppe von Osteopathen, unter denen ein geschätzter, verwandter Geist herrschte, Mentoren und magische Momente. Obwohl meine Erfahrungen unterbrochen wurden von vier Jahren, dreitausend Meilen, einem dritten Kind und einem signifikanten Karrieresprung, bin ich mit fast unheimlicher Vertrautheit zu dieser Woche angereist, um meine Studien in traditioneller Osteopathie fortzuführen. Durch Verspätungen musste ich einen verpassten Kurstag und damit einen großen Teil des Hawaiianischen Abenteuers hinnehmen. Glücklicherweise konnte ich meinen ursprünglichen Flug durch eine regnerische Autofahrt Richtung Süden ersetzen und wurde in San Francisco mit frischen Blumen und Stevie Wonder empfangen. Seit langem bewundere ich die Genialität von Richard Branson und es passte gut, dass ich Mauii erreichte, während ich seine optimale unternehmerische Gesundheit in Aktion beobachten konnte. Die unerwartete Verlagerung bot mir die Möglichkeit, ein neues Fitnessstudio zu besuchen und bewirkte, dass ich entspannter und physisch ausgeglichener auf die Reise ging, und das von einem Flughafen aus, der Essen in guter Qualität anbot und in einem beinahe leeren Flugzeug. Es stellte sich heraus, dass es im Stress mehr Ruhe gab als Stress im Stress. Viele Kleinigkeiten zusammen brachten die Freude am Reisen zurück – dank Virgin!

Am Morgen wurde ich von der Gruppe – neun Teilnehmern aus Deutschland und einem aus den USA – zusammen mit unserem nomadischen Leiter in die Meditation willkommen geheißen. Danach begannen wir unsere Jungfernfahrt auf dem Wasser. Ich war schon immer eine Süßwasserschwimmerin mit einer Aversion gegen Salz und Feinde mit spitzen Zähnen im Meer und so blieb ich stets am Ufer. Einen Tag vor meiner Abreise hatte mir ein Patient eine traumatische Geschichte berichtet, die noch mehr dazu beitrug, dass ich entschlossen war, höchstens ins Kajak zu steigen, mehr jedoch nicht. Ich fühlte mich von einem unerklärlichen Gefühl der Sicherheit von der Gruppe getragen und traute mich ins Wasser. Ich war überrascht, dass ich sanft vom Wasser getragen und nicht überwältig wurde wie in früheren Erlebnissen. Mit diesem Loslassen war mehr Frieden in der Angst, als Angst in der Angst.

 

 

 

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Über das Ufer hinaus geschafft

 

Während sich die Woche entfaltete, war ich fassungslos, als ich vom tragischen Verlust eines lieben Freundes in Michigan erfuhr. Ich war schockiert und unsicher, wie ich Trost spenden könnte. In einer Gesprächsrunde hatten wir über die Gesundheit und Ganzheit im Sterben gesprochen. Aufgrund des vorherrschenden Themas der Woche, Gesundheit, Schönheit und Ganzheit in der Natur zu finden, schien es mir angemessen, dass ich das Zeichen, das mir präsentiert wurde, eines Abends in Form eines Blattes fand. In diesem Moment wurde mir klar, dass im Schmerz mehr Liebe ist als Schmerz im Schmerz (was es vielleicht so schwierig macht).

 

 

 

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Liebe im Schmerz

 

Ich war beeindruckt von der außergewöhnlichen Fähigkeit unseres Lehrers, nahtlos zwischen zwei Sprachen zu navigieren und vom Reichtum und der Verstärkung, die den osteopathischen Prinzipien dadurch verliehen wurde, indem sie in zwei Sprachen wiederholt wurden. Das größte Geschenk beim Studium der Biodynamischen Osteopathie in den letzten fünf Jahren war jedoch die Aufnahme in eine internationale Gemeinschaft osteopathischer Seelenverwandtschaft. Es liegt Kraft darin, Wissen, Glauben und Verständnis zu teilen – ungeachtet der Sprache und Distanz. Das erhöht die globale Potency unserer therapeutischen Kräfte. Weil wir alle die Sprache der Gesundheit flüssig beherrschen, war da mehr Einheit in unserer Unterschiedlichkeit als Unterschiedlichkeit in unserer Unterschiedlichkeit.

 

 

 

 

 

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Vor einigen Monaten hatte ich selbst einen fortlaufenden Kurs gehalten und deshalb war es für mich so wertvoll, zu sehen, was für die Studenten wichtig ist und wie der Lehrer den Unterricht gestaltete. Es war sehr erfrischend zu hören - nach einer sanften Kajaktour zwischen den Walen - dass dieser Kurs ein Erfolg sein wird, auch wenn nichts anderes geschieht, als dass er die Individuen zusammenbrachte, dass die Schönheit der Wale gesehen wird und dass der Anfangspunkt der Endpunkt sein kann. Dasselbe spürte ich zu meinem eigenen Kurs: die Ermutigung von Gleichgesinnten, Enthusiasmus meines Mentors und die Präsenz von früheren und jetzigen Kollegen machten das ganze Erlebnis aus – ungeachtet der diskutierten Themen und der praktizierten Techniken. Lernen und Verstehen sind so viel größer, wenn es mehr Wundern gibt im Wissen als Wissen im Wissen.

 

 

 

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Bei meiner Rückkehr stellte sich heraus, dass meine Familie die Buckelwale studiert hatte, um an meinen weit entfernten Erfahrungen teilhaben zu können.

An unserem ersten Kurstag sprachen wir einen Wunsch aus, um dem Universum unseren Wunsch für den Kurs mitzuteilen. Obwohl unsere Wünsche sehr individuell waren: persönlicher oder beruflicher Natur, groß oder klein, physisch oder emotional – teilten wir die therapeutische Erfahrung von gehaltenem Raum, dem Druck zu erlauben, sich zu entladen, die Flüssigkeit frei fließen zu lassen und die Gesundheit einziehen zu lassen. Manche erreichten genau das, was sie sich gewünscht hatten und manche gewannen noch viel mehr. Für mich drehte sich die Tide am Ende des Kurses und es schien, dass im Ende mehr Anfänge waren als Ende im Ende.

 

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Gleichzeitiger Mondaufgang und Sonnenuntergang über dem Haleakalea – Anfang im Ende
Während ich diese gegensätzlichen Referenzpunkte sah – unterschiedliche Themen über die Gesundheit in der Dysfunktion – kam ich zurück auf ein anderes Zitat, das ein weiser Kollege kürzlich mit mir geteilt hatte:

Die Stille in der Stille ist nicht die wahre Stille; der universelle Rhythmus manifestiert sich nur,
wenn Stille in der Bewegung liegt.
Bruce Lee, geteilt von Zachary Musgrave, D.O.

 

In meiner Arbeit als osteopathische Ärztin wird viel über Fulkren geredet – Referenzpunkte, über die wir behandeln, Hebelkräfte und das Suchen nach Balance. Als ich über eine Definition nachdachte, die auch über den Behandlungsraum hinaus anwendbar ist, wurde ich bewegt vom einfachen und doch rührenden Konzept eines Fulkrums, das eine zentrale, ja essenzielle Rolle in der Aktivität, dem Geschehnis oder der Situation spielt. Einmal mehr verschob sich mein Denken und das osteopathische Konzept erweiterte sich mit der Gesundheit als Medium und Achse, den Erfahrungen der Woche und letztlich im Leben. Diese Reise vor vier Jahren mündete in einer physischen Verschiebung, weil ich nun das Fulkrum dieser Erfahrung bewohne. Durch diese Reise werde ich nun bewohnt von den Geistern der Inseln – Ruhe, Frieden, Liebe, Einssein, Wundern und Anfänge sind nur ein Fulkrum im Inneren.

 

 

 

 

 

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Die Geister der Insel haltend und von ihnen gehalten werden

Mögen wir Raum haben für Gesundheit – sowohl dynamisch als auch ruhig – um als Anker und Führer zu dienen – ein Katalysator für Authentizität und Transformation während der Reise des Lebens.

Mahalo, MamaTriDOc

 

 

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